Transferbilanz 24/25

(Köln, 3. Juli 2025) Trotz schwieriger Vorzeichen, hoher Erwartungen und einem Umbau auf vielen Ebenen hat sich der 1. FC Köln eindrucksvoll zurück in die Bundesliga gekämpft. Dabei spielten die Neuzugänge eine zentrale Rolle – mal als Verstärkung, mal als Enttäuschung. Ein genauer Blick auf die Transferbilanz der Saison 2024/25 zeigt: Der FC hat vieles richtig gemacht, aber auch Lehrgeld gezahlt.
Investitionen mit Augenmaß – der FC im Transfervergleich
Mit Transferausgaben in Höhe von 7,9 Millionen Euro gehörte der 1. FC Köln zu den investitionsfreudigsten Klubs der 2. Bundesliga – nur drei Vereine gaben mehr aus. Für einen Absteiger mit Bundesliga-Ambitionen war das keine Überraschung, zumal es galt, den Kader gezielt umzubauen. Dabei wurden nicht nur gestandene Kräfte geholt, sondern auch viele junge Spieler mit Entwicklungspotenzial. Insgesamt verpflichtete der FC 19 neue Akteure, von denen zwölf in der Saison auch tatsächlich zum Einsatz kamen.
Die Ausgaben standen dabei auf einem soliden Fundament: Durch die Verkäufe von Jonas Urbig (7 Mio. Euro) und Jeff Chabot (4 Mio. Euro) nahm der Verein satte 11 Millionen Euro ein – eine Transferbilanz, die unter dem Strich positiv ausfiel. Sportvorstand Christian Keller setzte auf Vielfalt in der Kaderzusammenstellung: Während junge Spieler wie Chilohem Onuoha, die El Mala-Brüder oder Mansour Oura-Tagba langfristig aufgebaut werden sollen, sorgten erfahrene Neuzugänge im Saisonverlauf für Stabilität – vor allem im entscheidenden Saisonfinale.
Top-Transfers: Als Erfahrung und Stabilität zählten
Luca Waldschmidt galt nach seiner schwachen Leihsaison nicht als Wunschspieler vieler Fans – umso mehr überraschte der 28-Jährige mit seiner Entwicklung. Im Sommer ablösefrei vom VfL Wolfsburg verpflichtet, brauchte der frühere Nationalspieler Zeit, um in Schwung zu kommen. In der Hinrunde erzielte er nur drei Tore – doch nach der Winterpause drehte Waldschmidt auf: Mit fünf Toren und drei Vorlagen in den letzten zehn Ligaspielen war er einer der Leistungsträger im Aufstiegskampf. Auf seriösen Seiten für Tipps galt er zu Saisonende sogar als Geheimtipp für Torschützenwetten – und das nicht ohne Grund. In den acht Ligaspielen, in denen Waldschmidt traf, blieb der FC ungeschlagen (6 Siege, 2 Remis). Sollte er diese Form mit in die Bundesliga nehmen, ist er für die neue Saison definitiv ein Spieler, den man im Auge behalten sollte.
Auch die beiden Winterneuzugänge Joel Schmied und Jusuf Gazibegovic erwiesen sich als Glücksgriffe. Schmied kam für 2,5 Mio. Euro aus Sion und überzeugte sofort mit ruhigem Aufbauspiel, hoher Passsicherheit (88 %, davon 96 % in der eigenen Hälfte) sowie defensiver Präsenz (1,3 Interceptions, 1,7 Tackles pro Partie). Gazibegovic, der für 2 Mio. Euro von Sturm Graz kam, agierte solide auf der Außenbahn. Zwar blieb der fleißige Rechtsverteidiger ohne Scorerpunkt, überzeugte aber mit defensiver Stabilität: 1,8 zurückgewonnene Bälle und 1,6 Klärungen pro Spiel belegen seine Zuverlässigkeit.
Nicht jeder Neuzugang schlug ein
Nicht alle Transfers erfüllten die Erwartungen. Besonders enttäuschend war die Entwicklung von Rasmus Carstensen. Der dänische Außenverteidiger kam für 1,5 Millionen Euro vom KRC Genk, schaffte aber nie den Durchbruch. In der Hinrunde stand er nur drei Mal auf dem Platz – insgesamt lediglich 117 Spielminuten. Im Winter wurde er schließlich an Lech Posen verliehen, wo er mit 15 Einsätzen (2 Tore, 1 Assist) immerhin andeutete, dass Potenzial vorhanden ist. Da sich beide Vereine bislang nicht auf eine Ablöse einigen konnten, kehrt er vorerst nach Köln zurück – vielleicht gibt es ja doch noch ein zweites Kapitel.
Auch Imad Rondic konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Der bosnische Stürmer kam für 1,5 Millionen Euro nach einer starken Hinrunde in Polen (9 Tore in 18 Spielen) mit großen Hoffnungen zum FC. Trotz regelmäßiger Einsatzzeiten blieb der Durchbruch aus – in neun Ligaspielen erzielte er nur ein einziges Tor. Immerhin war dieses goldwert: Beim 2:1-Auswärtssieg gegen den direkten Aufstiegskonkurrenten Paderborn sorgte er für das wichtige Anschlusstor.
Trotz einiger Fehlschläge fällt die Transferbilanz insgesamt positiv aus. Der FC hat sich klug verstärkt, junge Talente geholt und vor allem mit gezielten Wintertransfers die Weichen auf Aufstieg gestellt. Wenn man diesen Weg mit Bedacht weitergeht, kann die Rückkehr ins Oberhaus mehr sein als ein kurzes Intermezzo.
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit einer externen Redaktion.
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