X

Jetzt zum Newsletter anmelden!

E-Mail-Adresse eingeben und immer auf dem Laufenden bleiben:

Die Energiewende Interview zum Buch von Hans-Jakob Reuter

Anzeige

Entscheidend ist, dass man anfängt

Warum die Energiewende nicht bei der Politik, sondern im Alltag beginnt – ein Gespräch mit Buchautor Hans-Jakob Reuter.

Köln will klimafreundlicher werden – doch was heißt das im Alltag? Elektromobilität, Solaranlagen, neue Energiequellen: Die Themen sind komplex, oft auch umstritten. Hans-Jakob „Köbes“ Reuter hat sich genau damit beschäftigt. In seinem Buch „Die Energiewende – Möchten Sie sich den Spaß wirklich entgehen lassen?“ zeigt er, warum der Wandel nicht nur notwendig, sondern auch lohnend ist – für Umwelt, Stadt und jeden einzelnen Menschen.

Wir haben den Autor in Köln getroffen und mit ihm über sein Buch, persönliche Erfahrungen und die Zukunft der Stadt gesprochen.

Ein Buch als Plädoyer für die Energiewende

Warum Hans-Jakob „Köbes“ Reuter das Thema in die Öffentlichkeit trägt – und warum er selbst seit Jahren elektrisch fährt.

Koeln-Magazin.de: Köbes, du hast ein Buch über die Energiewende geschrieben. Warum wolltest du das Thema gerade jetzt öffentlich machen?
Hans-Jakob Reuter: Ich bin Unternehmer und Innovator von Beruf. Veränderungen gehören zu meinem Leben – und natürlich auch solche, die unserem Planeten helfen. Seit über elf Jahren fahre ich elektrisch und beschäftige mich intensiv mit neuen Technologien. Mein Eindruck: Politisch wurde die Energiewende zuletzt eher ausgebremst als gefördert.

Koeln-Magazin.de: Was hat dich persönlich dazu gebracht, dich so intensiv mit Elektromobilität und Solarenergie auseinanderzusetzen?
Hans-Jakob Reuter: Ich probiere gerne selbst aus und packe an, statt nur darüber zu reden. Alles, was in meinem Buch steht, habe ich erlebt und getestet – vom E-Auto über Solaranlagen bis zur Wärmepumpe und Smart-Home-Lösungen.

Koeln-Magazin.de: Was ist eigentlich die Energiewende?
Hans-Jakob Reuter: Die Energiewende bedeutet für mich, die Sonne als kostenlosen Lieferanten für Energie zu nutzen. Es geht nicht darum, fossile Brennstoffe völlig abzuschaffen, sondern sie auf ein Minimum zu reduzieren. Die Sonne strahlt unaufhörlich Energie ab, und es wäre töricht, diese nicht zu nutzen.

Köln braucht mehr Tempo

Ansätze gibt es, doch ein gemeinsames Konzept fehlt. Besonders bei Lademöglichkeiten hinkt Köln hinterher.

Koeln-Magazin.de: Wenn du durch Köln gehst: Wo siehst du hier schon Energiewende im Alltag – und wo hakt es noch?
Hans-Jakob Reuter: Es gibt einzelne Ansätze, meist durch engagierte Persönlichkeiten. Aber ein gemeinsames Konzept von Stadt oder Energieversorger fehlt. Köln hat großen Nachholbedarf: bei Solaranlagen auf Dächern, bei Heizsystemen wie Fernwärme oder Wärmepumpen, vor allem aber bei der Elektromobilität. Das größte Problem sind die fehlenden Lademöglichkeiten. Andere Städte wie Amsterdam oder sogar Düsseldorf sind deutlich weiter.

Koeln-Magazin.de: Viele Kölnerinnen und Kölner klagen über Verkehr, schlechte Luft und Lärm. Wie könnte die Energiewende gerade für eine Stadt wie Köln Verbesserungen bringen?
Hans-Jakob Reuter: Elektromobilität ist hier der Schlüssel. Weniger Verbrenner bedeuten weniger Lärm und Schadstoffe. Lastenräder sind schon ein guter Anfang, aber entscheidend ist der gemeinsame Ausbau von E-Autos, Zweirädern und Carsharing. Hätte Köln den Entwicklungsstand anderer Städte, wären Luftqualität und Lärmbelastung schon deutlich besser.

Koeln-Magazin.de: Köln ist eine Stadt der Veedel. Was können Bürgerinnen und Bürger im Kleinen tun, damit die Energiewende auch hier sichtbar wird?
Hans-Jakob Reuter: Wichtig ist, dass Bürgerinnen und Bürger sich im Kleinen zu Initiativen zusammenschließen, die sich engagiert und mit Nachdruck dafür einsetzen, gemeinschaftlich Energie zu erzeugen – zum Beispiel mit Solaranlagen auf Schulen oder Gemeindehäusern. Entscheidend ist, dass Bürgerinnen und Bürger dann am Ertrag beteiligt werden. Wer profitiert, identifiziert sich stärker und bringt das Thema voran.

„Energiewende macht auch Spaß“

Elektroauto fahren, Solarstrom nutzen, bewusster mit Energie umgehen – warum Innovation Freude bereitet.

Koeln-Magazin.de: Dein Buchtitel spricht von „Spaß“ an der Energiewende. Was genau macht dir daran Spaß – und wie willst du diesen Funken auf deine Leserinnen und Leser überspringen lassen?
Hans-Jakob Reuter: Elektromobilität macht Spaß, weil das Fahren ruhiger und einfacher ist – kein Schalten, leises Gleiten, ein völlig neues Fahrgefühl. Solarenergie macht Spaß, weil man sieht, wie die Stromrechnung sinkt und man bewusster mit Energie umgeht. Der Spaß ist also die Freude an Innovation und Veränderung.

Koeln-Magazin.de: Welche Mythen oder Vorurteile über E-Autos oder Solarenergie wolltest du unbedingt mit deinem Buch ausräumen?
Hans-Jakob Reuter: Bei Elektromobilität sind die Vorurteile immer Reichweite und Ladeinfrastruktur. Die meisten Fahrten lassen sich problemlos mit heutigen Elektroautos bewältigen, weil die durchschnittliche tägliche Strecke nur etwa 30 bis 40 Kilometer beträgt und moderne Batterien Reichweiten von 300 bis 400 Kilometern ermöglichen. Und auch längere Urlaubsfahrten sind möglich, da sich Ladepausen mit den ohnehin nötigen Rastpausen verbinden lassen. Viele Vorbehalte entstehen, weil eine neue Technologie kritisiert wird, ohne sie je selbst ausprobiert zu haben.

Koeln-Magazin.de: Für wen hast du das Buch geschrieben – eher für Fachleute oder für Menschen, die einen ersten Zugang zum Thema suchen?
Hans-Jakob Reuter: Für zwei Gruppen. Engagierte Menschen möchte ich ermutigen, weiterzumachen. Skeptikerinnen und Skeptiker will ich motivieren, es einfach auszuprobieren. Denn wer es probiert, entdeckt schnell, dass es Freude bereitet.

Gelebte Energiewende im Alltag

Eigene Erfahrungen statt Theorie – warum Hans-Jakob Reuter E-Auto, Solardach, Wärmepumpe und Smart Home ausprobiert hat.

Koeln-Magazin.de: Lebst du selbst schon im Alltag nach dem Prinzip Energiewende?
Hans-Jakob Reuter: Ja, ich habe alle vier Themen selbst umgesetzt: zuerst das Elektroauto, dann Solaranlage und Wärmepumpe, und schließlich Smart-Home-Technik. Mein Buch basiert auf diesen Erfahrungen und zeigt, dass die Lösungen nicht nur machbar, sondern auch bereichernd sind.

Koeln-Magazin.de: Gab es ein persönliches Erlebnis, das dir gezeigt hat: „Ja, die Energiewende funktioniert wirklich und macht Sinn“?
Hans-Jakob Reuter: Mein erstes Erlebnis mit einem E-Auto war prägend. Ich drückte den Startknopf – und nichts passierte, außer dass sich die Displayfarbe änderte. Ich war irritiert, bis mir der Verkäufer sagte: „Das Auto ist an.“ Da wurde mir klar, wie sehr alte Gewohnheiten unser Denken prägen. Seitdem weiß ich: Man muss neue Technik erleben, um sie zu verstehen.

Ein Blick ins Köln von 2030

Wie könnte die Stadt aussehen, wenn Energiewende und Verkehrswende tatsächlich gelingen?

Koeln-Magazin.de: Stell dir vor, wir treffen uns 2030 wieder hier in Köln. Wie sieht die Stadt dann aus, wenn Energiewende und Verkehrswende gut umgesetzt wurden?
Hans-Jakob Reuter: Köln sollte dann eine funktionierende U-Bahn haben, Park-and-Ride-Plätze mit Solardächern und Ladesäulen sowie eine moderne Stadtbahn. Mietshäuser mit Solaranlagen werden selbstverständlich sein. Der Verkehr wird elektrisch, Carsharing weit verbreitet, und auch der Lieferverkehr läuft elektrisch. So wird Köln sauberer, attraktiver und lebenswerter.

Koeln-Magazin.de: Wenn du den Kölnerinnen und Kölnern einen ganz konkreten Tipp geben könntest, was sie schon morgen für die Energiewende tun können – welcher wäre das?
Hans-Jakob Reuter: Initiative ergreifen. In Mietwohnungen heißt das: den Vermieter drängen, Solaranlagen aufs Dach zu setzen. In Eigentümergemeinschaften müssen sich alle einigen. Für Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer lohnen sich Solaranlagen und Wärmepumpen. Wichtig ist, nicht alles sofort auszutauschen, sondern schrittweise umzusteigen. Fördermittel gibt es – und die sollte man nutzen. Letztlich geht es darum, selbst aktiv zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Die Energiewende gelingt nicht allein durch große politische Programme, sondern durch viele kleine Schritte im Alltag. Entscheidend ist, dass man anfängt.

Das Gespräch führte Ertay Hayit (Chefredakteur Koeln-Magazin.de)

Lesetipp: „Die Energiewende – Möchten Sie sich den Spaß wirklich entgehen lassen?“

Hans-Jakob Reuter zeigt wie Klimaschutz im Alltag gelingen kann – und welche Vorteile Elektromobilität, Solaranlagen, moderne Heizungen und Smart-Home-Lösungen bringen. Anhand eigener Erfahrungen macht er deutlich, dass Energiewende nicht nur notwendig ist, sondern auch Freude bereiten kann. Praktische Checklisten geben am Ende des Buches konkrete Hilfen für den Einstieg.
Hans-Jakob Reuter
Die Energiewende – Möchten Sie sich den Spaß wirklich entgehen lassen?
Bücken & Sulzer Verlag, 2025, Hardcover, 308 Seiten, 24,80 Euro
ISBN 978-3-947438-68-6

Die Redaktion empfiehlt: Kaufen Sie das Buch bei der Buchhändlerin oder dem Buchhändler Ihres Vertrauens – oder bestellen Sie es online, zum Beispiel bei Amazon. (Hinweis: Bei Bestellungen über den Link erhält die Redaktion eine sehr kleine Provision.)

Über den Autor

Hans-Jakob Reuter, Jahrgang 1964, ist Unternehmer mit über 35 Jahren Erfahrung in der IT-Branche. Im Jahr 2000 übernahm er die heutige gicom AG, die 1997 von seinem Partner gegründet wurde. Als Vorstandsvorsitzender verantwortete er dort die Produktentwicklung, Strategie und vor allem die Innovation. Seine Arbeit und die seiner Teams wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2012 von der SAP AG als „Software Solution Innovator of the Year“ sowie 2018 und 2021 mit der Ehrung als einer der Top 100 innovativsten Mittelständler Deutschlands. Seit mehr als elf Jahren fährt er elektrisch und hat sein Haus mit Solaranlage, Wärmepumpe und Smart Home ausgestattet. Seine persönlichen Erfahrungen bilden die Grundlage für das oben genannte Buch.

Für unabhängigen Lokaljournalismus in Köln:

Hilf uns, auch in Zukunft unabhängig und frei berichten zu können.
koeln-magazin.de unterstützen

Anzeige

Kompetent: Koeln-Magazin.de

Mehr als 3.000 Seiten zum Thema Köln!

Newsletter abonnieren und gratis E-Book erhalten

  • Regelmäßige Köln-Infos
  • Events, Gewinnspiele & Hintergrund-Infos
  • Jederzeit abbestellbar
  • Als Dankeschön erhältst du ein gratis E-Book mit 5 Kölner Gerichten – auf Kölsch und Hochdeutsch

E-Mail-Adresse eingeben und immer auf dem Laufenden bleiben:

Neue Beiträge

Wie in Paris: Le Bistrot99

Interview: Wie Köln digitial wirklich vorankommen kann

Interview: Die Energiewende - Buchtipp

Indoor-Tipps: 10 Ausflüge für Familien

Laufstrecke: Von der Südstadt zum Kalscheurer Weiher

Jump House: Trampolinspaß für Groß und Klein

Zero Waste in Köln: Tipps für einen müllfreien Alltag

Nachhaltige Mobilität in Köln: Alternativen zum eigenen Auto

Der Innere Grüngürtel: Hotspot und Oase in einem

Kletterfabrik: Klettern und Bouldern in Ehrenfeld

Brüsseler Platz: Im Herzen des Belgischen Viertels

Der Rheinpark: Kunst und Rosengärten

Der Volksgarten: Historie und Tretboot fahren

Der Aachener Weiher: Treffpunkt in zentraler Lage

Köln-Ostheim: Sorgenkind und Hoffnungsträger

Der Blücherpark – Kölns barocker Garten

Der Kölner Westfriedhof

Claudia Bleier: Gelebte Kölner Kultur

Akademie für Fußballkunst: „Mit Spaß zum Erfolg“ heißt das Motto des gemeinnützigen Vereins in Brühl bei Köln

Dennis Josef Meseg: Unternehmer, Künstler, Katzenfreund

KIDsmiling e.V. – Von der Straße auf den Bolzplatz

Prof. Michael Schemann: Darm-Forscher und Football-Fan aus Köln

Krimi-Autorin Hannelore Hippe aus Köln: Eine rheinische Frohnatur in Irland

Königsforst: Auf dem Wolfspfad zum Monte Troodelöh

Gegen die Gewalt: HennaMond e.V.

Das Kunibertsviertel: Wo das alte und junge Köln aufeinandertreffen

Der Stadtgarten: Grüne Oase im Kölner Westen

Ein Stück Paris in Köln: das Kwartier Latäng

Abends ausgehen: Friesenviertel

Wie Atlant e.V. bedürftige Menschen unterstützt

Wasserspielplatz im Nippeser Tälchen: Ein erfrischendes Vergnügen

Kölner Schimpfwörter

Ertay Hayit (Herausgeber)
Kölner Schimpfwörter
So richtig auf den Putz hauen. Op Kölsch

Hier können Sie das Buch direkt bestellen:

Zum Hayit-Shop

Auch als E-Book erhältlich
 

Anzeige