Zu viel Lärm

Ob Karneval, Straßenfeste oder das tägliche Treiben in den Vierteln – in Köln kann es schon mal ziemlich laut werden. Und das nicht nur an bestimmten Zeiten. Überfüllte Einkaufsstraßen, stark befahrene Hauptverkehrsadern oder beliebte Treffpunkte wie der Brüsseler Platz erzeugen in manchen Vierteln eine permanente Geräuschkulisse. Und führen immer häufiger zu Unmut bei den Anwohner:innen. Die Sitaution führte bereits zur Klage gegen die Stadt Köln.
Das Thema ist komplex: Besonders jungen Menschen fehlt es an Ausweichmöglichkeiten zum Treffen am Feierabend. So bleiben das Belgische Viertel oder Ehrenfeld im Sommer die Hot-Spots für Treffen im Freien. Wer in diesen Viertel wohnt, leidet auf Dauer aber an Lärm und Verschmutzung. Besonders vulnerable Menschen mit Erkrankungen oder Schlafstörungen sind davon stark belastet.
Die Hot-Spots: Wo Köln besonders laut ist
In Köln gibt es Stadtteile, an denen der Lärmpegel besonders hoch ist. Eine Untersuchung von Zeit Online widmet sich dem Thema Lärmbelästigung in deutschen Städten und kommt in Köln zu folgenden Ergebnissen: In Mülheim, Neustadt Süd und Ehrenfeld leiden besonders viele Menschen an Lärm verursacht durch Auto- und Schienenverkehr – sowohl tagsüber als auch nachts. Mülheim, Rath und Ostheim sind dagegen vom Fluglärm verstärkt betroffen.
Natürlich führen auch große Verkehrsknotenpunkte zu Lärm, dazu zählt zum Beispiel die Innere Kanalstraße und die Rheinuferstraße. Diese stark befahrenen Straßen sind Hauptverbindungen durch die Stadt und sorgen zu jeder Tageszeit für einen hohen Geräuschpegel, verstärkt durch den Mix aus Autos, Lastwagen und Bussen. Auch der Autobahnring, der um Köln verläuft, trägt zur dauerhaften Lärmbelastung bei, besonders in den angrenzenden Wohnvierteln.
Belebte Plätze und Einkaufsmeilen sind ebenfalls stark betroffen. Der Neumarkt, einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Innenstadt, ist nicht nur durch Straßenbahnen und Busse laut, sondern auch durch das große Aufkommen von Fußgänger:innen. Auf der Domplatte und der Schildergasse vermischen sich das Stimmengewirr, Straßenmusik und die Geräusche von Geschäften zu einer ständigen Geräuschkulisse.
Auch Bahnhöfe gehören zu den lautesten Orten der Stadt. Der Hauptbahnhof und die großen S-Bahn-Haltepunkte sind durch das Kommen und Gehen der Züge, Lautsprecherdurchsagen und die Vielzahl an Reisenden stark lärmbelastet. Hier sorgt die Kombination aus Verkehrs- und Menschenlärm für ein besonders hohes Lärmaufkommen.
Tipps zum Schutz vor Lärm im städtischen Umfeld
Lärm kann im Alltag belastend sein, doch es gibt einige Strategien, um sich vor der Geräuschkulisse in einer Großstadt wie Köln besser zu schützen. Im Wohnbereich helfen Schallschutzfenster, Lärmdämmungen und dicke Vorhänge, um den Lärm von stark befahrenen Straßen und lauten Plätzen zu reduzieren. Auch Teppiche und Wandverkleidungen aus schallabsorbierenden Materialien tragen dazu bei, die Geräuschkulisse zu dämpfen.
Unterwegs können hochwertige Lärmschutzkopfhörer helfen, vor allem an stark frequentierten Orten wie Bahnhöfen oder Einkaufsmeilen. Für ruhige Momente im Alltag bieten sich außerdem gezielte Rückzugsorte in der Stadt an, beispielsweise weniger besuchte Parks oder stille Cafés abseits der Hauptstraßen. Orte wie der Kölner Stadtwald oder der Forstbotanische Garten laden zur Erholung ein und bieten eine Auszeit vom Stadtlärm.
Ein bewusster Umgang mit Lärmquellen ist ebenfalls wichtig. Wer in einer lärmintensiven Umgebung wohnt, sollte gezielt Erholungsphasen in ruhigeren Räumen einplanen. Das schützt zwar nicht vor dem Lärm in den eigenen vier Wänden, hilft aber zumindest, den Stress für einen Zeitraum zu reduzieren. Wer einen Umzug nach oder innerhalb von Köln plant und eher lärmempfindlich ist, informiert sich am besten über die Lärmkarte von Köln und Umgebung, welche Gebiete in der Stadt eher zu meiden sind.
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