Am Donnerstagmorgen 19. März ist der „Koordinierungsstab Unglücksstelle Waidmarkt“ unter der Leitung von Oberbürgermeister Fritz Schramma zu seiner zweiten Sitzung zusammengetreten. Dort wurde über die Situation an der Unglücksstelle 15 Tage nach Einsturz des Historischen Archivs und der Nachbargebäude berichtet und über weitere Maßnahmen beraten.
Das Abtragen von Bauschutt und die Sicherung von Archivalien gehen planmäßig voran und zeigen deutlich sichtbare Erfolge. Am Mittwoch 18. März konzentrierten sich die Arbeiten auf den Bereich des U-Bahn-Bauwerks, vom Einsturztrichter aus und von Süden über die Severinstraße. Bis zu 57 Einsatzkräfte waren dafür vor Ort, darunter die Berufsfeuerwehr Köln und die Freiwillige Feuerwehr, Löschgruppen aus dem Rhein-Erft-Kreis und das Technische Hilfswerk. An besonders schwer zugänglichen Stellen wurden Mitglieder der Höhenrettungsgruppe der Berufsfeuerwehr eingesetzt.
Am Mittwoch wurden 8 LKW-Ladungen Bauschutt abtransportiert, das entspricht einer Masse von 113 Tonnen. Die Menge des seit Beginn der Bergungsarbeiten weggebrachten Baumaterials erhöhte sich damit auf bisher insgesamt 4.065 Tonnen Baumaterial (294 LKW-Ladungen). Es wurde wieder viel Archivgut gefunden und in ca. 130 Rollcontainern abtransportiert. Unter den Fundstücken waren Reichskammergerichtsakten aus dem 17. /18. Jahrhundert, Akten der französischen Verwaltung und Unterlagen der Rheinischen Eisenbahn aus dem 19. Jahrhundert, hierunter auch vereinzelt Pergamentschriften und Urkunden.
Die Spendenbereitschaft für die Betroffenen der Hauseinstürze in der Severinstraße ist weiterhin ungebrochen. So konnte auf dem Spendenkonto bei der Stadt Köln bis Mittwochabend, 18. März 2009, eine Summe von insgesamt rund 117.900 Euro verzeichnet werden. Für die 34 wohnungslos gewordenen Bewohner (26 Haushalte) aus den zerstörten Häusern in der Severinstraße konnten bis heute mit Hilfe der Stadt und durch die Angebote privater Wohnungseigentümer bereits für 14 Haushalte Mietverträge über neue Wohnungen abgeschlossen werden. Weitere Mietverträge für 3 Haushalte stehen kurz vor dem Abschluss. An persönlichen Gegenständen der Betroffenen wurden bisher unter anderem auch ein Tresor, mehrere Festplatten von Computern und sehr viele persönliche Dinge gefunden. Die Betroffenen zeigten sich dafür sehr dankbar und haben einen Teil der Gegenstände auch bereits in Empfang nehmen können.
Die Familien der beiden Unglücksopfer haben den Wunsch geäußert, sich mit Oberbürgermeister Fritz Schramma zu treffen. Der Oberbürgermeister kommt diesem Wunsch gerne nach, er sagte das Treffen zu, ein Termin wird noch gesucht.
Nach einem Treffen mit den Geschäftsleuten der Severinstraße, an dem unter anderem auch Wirtschaftsdezernent Dr. Norbert Walter-Borjans teilnahm, hat Oberbürgermeister Fritz Schramma Unterstützung zugesichert, dass möglichst schnell wieder Normalität auf der Severinstraße einkehren kann. So soll ein Veedelsmanager die Arbeit der Interessengemeinschaft vor Ort unterstützen.





