Bertolt Brecht schrieb seine bewegende Szenenfolge „Furcht und Elend des Dritten Reiches” von 1934 bis 1938 – also nach der Machtergreifung der Nazis, aber vor Beginn des Zweiten Weltkriegs. Die Szenen, denen jeweils ein kurzes Gedicht vorausgeht, zeigen den Faschismus im deutschen Alltag, der gleichermaßen problematisch war für einfache Arbeiter und gebildete Bürger.
Deutlich wird dabei, wie die nationalsozialistische Diktatur und Denkart in alle Gesellschaftsschichten und Lebensbereiche der Menschen eindringt und dabei Angst und Misstrauen verbreitet. So geht es in der „Rechtsfindung“ um einen Richter, der während eines Prozesses gegen SA-Leute zunehmend verzweifelt, weil er vergeblich auf die Anweisungen „von oben" hofft, welches Urteil von ihm erwartet wird. „Der Spitzel“ zeigt, wie Furcht und Misstrauen eine Familie spalten und entzweien kann.
Das „Theater Das Spielbrett“ zeigt ausgewählte Teile der Szenenfolge. Neben den genannten Episoden sind es etwa: Das Kreidekreuz, Die jüdische Frau, Der Verrat und Die Stunde des Arbeiters. Mit beklemmender Darstellung der Infiltrierung faschistischer Denkweise in die Bevölkerung, aber auch mit bitterer Ironie wird in der Inszenierung von Gisela Olroth-Hackenbroch eindringlich und lebhaft die Situation der Gesellschaft im deutschen Arbeiter- und Bürgertum vor Ausbruch des Krieges vor Augen geführt.
Premiere ist am Freitag, 02.11.2012, 20 Uhr, im „Theater Das Spielbrett”, Käulchensweg 2 in Köln-Poll. Karten 14 Euro/ermäßigt 10 Euro. Vorbestellungen unter Tel. 290 20 733 und per Mail unter <link external-link-new-window externen link in neuem>info@theater-das-spielbrett.de Weitere Aufführungen: Sa., 03.11.2012, 20 Uhr, So., 04.11.2012, 18 Uhr sowie Sa., 10.11.2012, 20 Uhr und So., 11.11.2012, 18 Uhr.





