Fast sieben Prozent Steigerung beim Straßenraub - das ist die Tendenz, die sich in 2009 für die Polizei Köln andeutet. "Die Frage nach den Ursachen, für diese Entwicklung lässt sich leicht beantworten", so der Leiter des Kriminalkommissariats 14, Kriminalhauptkommissar Burger. "Leider stellen wir oft fest, dass Jugendliche das 'Abziehen' als Kavaliersdelikt ansehen.
Strafrechtlich liegt hier ein Verbrechen vor, das nach geltender Rechtslagen mit einer Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft werden kann.
Trotz der guten Zusammenarbeit zwischen Polizei und KVB suchen sich die jungen Täter häufig Verkehrsknotenpunkte im Bereich von U-Bahnanlagen oder eben auch Haltestellen auf, um andere Kinder und Jugendliche "abzuziehen". Dabei ist die Hilfe beziehungsweise Dokumentation für die Opfer sehr wichtig. Zeugen sollten auf jeden Fall den Notruf 110 wählen, den Fahrer der Bahn informieren und gegebenenfalls den Nothalteknopf drücken.
Zivilcourage verlangt nicht, sich selbst durch Aktionen gegen den oder die Täter in Gefahr zu bringen.
Die statistische Erhebung der Polizei zeigt, dass Mobiltelefone, dicht gefolgt von Bargeld, bei den Tätern hoch im Kurs stehen.
"Typisch für diese Raube ist, dass häufig Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren als Täter ermittelt wurden, der Anteil der erwachsenen Tatverdächtigen in diesem Deliktsbereich sei nur sehr gering", erklärt Burger.
Ziel der Polizei Köln ist es, Jugendliche und Eltern über die Folgen des "Abziehens" aufzuklären. Diese Straftaten werden konsequent von der Polizei verfolgt. Die Polizei arbeitet daher auch eng mit den weiterführenden Kölner und Leverkusener Schulen zusammen. Ein Teil des "Netzwerks Erziehung
in Schulen" (NEIS) ist die "Gewaltprävention" an Schulen.
Zur Aufklärung dieser Taten ist es sehr wichtig, dass Zeugen ihre Beobachtungen der Polizei direkt melden und Opfer sich nicht scheuen unmittelbar nach dem Angriff Anzeige zu erstatten.
Auch in den folgenden beiden Fällen sucht die Polizei Köln Zeugen, die Hinweise auf die jugendlichen Räuber geben können.
Drei bislang unbekannte Räuber haben am Dienstagabend (25. August) zwei Jugendliche (beide 17) mit einem Messer bedroht. Das Trio raubte das Bargeld und die Handys der beiden Teenager.
Gegen 20 Uhr stiegen die beraubten Jugendlichen an der Haltestelle "Am Embergweg" in den hinteren Wagen der KVB-Linie 4 in Richtung Schlebusch. An der Haltestelle "Leuchter Straße" verließen die Freunde die Stadtbahn. Kurz danach trafen sie auf das Trio, welches ihnen unter Vorhalt eines Messers die Wertgegenstände raubte.
Dem Kriminalkommissariat 14 liegt nun ein Fahndungsfoto der Überwachungskamera der Linie 4 vor. Auf dem Bild ist der Haupttäter des Trios zu sehen.
Wer Hinweise auf den jungen Räuber geben kann wird gebeten sich mit dem zuständigen Kriminalkommissariat 14 unter der Telefonnummer 0221/229-0 in Verbindung zu setzen.
Der zweite Fall ereignete sich bereits am Sonntag des 26. Juli 2009. Hier hat ein Räuberquartett ebenfalls in der Stadtbahnlinie 4 einem Teenager das Handy geraubt.
Gegen 16.20 Uhr fuhr der 16-Jährige mit der Linie 4 in Richtung Mülheim. "In Höhe der Haltestelle Leuchterstraße sind vier Jugendliche eingestiegen und haben sich in meine Nähe gesetzt. Sie haben mir gesagt, dass ich ihnen mein Handy geben soll, sonst 'klatscht' es", so der Beraubte gegenüber den hinzugerufenen Polizeibeamten. "Als ich ihnen etwas lauter gesagt habe, dass ich es wieder haben will, drohte mir einer von denen die Nase zu brechen und machte so eine Geste mit dem Finger an seinem Hals", führte der Teenager weiter aus.
Das Quartett stieg an der Haltestelle "Berliner Straße" aus der Bahn und flüchtete mit der Beute in unbekannte Richtung.
Die beiden Haupttäter sollen 16 bis 17 Jahre alt gewesen sein. "Einer der beiden ist vermutlich Türke und hat schwarze kurze Haare. Auffällig war seine Narbe auf der linken Wange. Bekleidet war er mit einem weißem T-Shirt. Der andere machte einen osteuropäischen Eindruck auf mich. Er hatte
braun-blonde halblange, gegelte Haare. Außerdem trug er eine graue Sporthose und ein weißes T-Shirt", so die Täterbeschreibung des Opfers.
Auch in diesem Fall liegen der Polizei Köln Fotos der beiden Haupttäter aus der Überwachungskamera vor.
Die Polizei Köln fragt: Wer kennt diese Personen? Hinweise bitte an das Kriminalkommissariat 14 unter der Rufnummer 0221/229-0.





