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Eine Martinsgans wie gemalt

„Gans à la française“ im Kölner Restaurant Le Bistrot99

Köln wird französisch: Von 1794 bis 1815 gehörte die damals Freie Reichsstadt am Rhein zu Frankreich. Geschätzt um die 500 Wörter im kölschen Dialekt stammen aus dem Französischen. So steht „Fisimatenten“ für Unfug und „Pläsier“ für Freude, „Plümo“ meint Bettdecke und „us de Lamäng“ übersetzt „aus dem Stegreif“. Im Kölner „Kwartier Latäng“, in Anlehnung an das berühmte Studenten- und Ausgehviertel „Quartier Latin“ in Paris, entern zum „Elften im Elften“ jedes Jahr kostümierte Feiernde die Straßen und Veranstaltungen. Am 11.11. startet in Köln die Karnevalssession mit der Vorstellung des Dreigestirns. Daneben ist der Martinstag am 11. November im Kirchenjahr das Fest des heiligen Martin von Tours, das mit Laternen- und Fackelumzügen seine karitativen Taten würdigt.

Aus der Stadt der Liebe

Auch das traditionelle Gänseessen in der Martinszeit bis Weihnachten ist historisch an den Heiligen angelehnt. Die Kulinarik der Martinsgans steht dabei als europäisches Kulturerbe mit völkerverständigendem Gedanken, der besonders das deutsch-französische Verhältnis von jeher geprägt hat. Kommt dann noch ein Kunstaspekt hinzu wie im Restaurant „Le Bistrot99“ auf der Aachener Straße in Junkersdorf, komplettiert sich die „Trikolore“ – Kunst, Kultur, Kulinarik – praktisch von selbst. Die Macherin des französischen Flairs unmittelbar hinter dem Fußballstadion ist Heike Iserlohe. Im Hauptberuf ist sie seit Dekaden erfolgreich als Malerin tätig. Gebürtig aus Fulda und ehemalige Studentin eines Professors der russischen Avantgarde, konnte sie zunächst mit ihrem figurativ-abstraktem Stil in Paris debütieren. Aus der Stadt der Liebe kam sie dann der Liebe wegen ins Rheinland. Mit ihrem Mann, Dorint-Aufsichtsratschef Dirk Iserlohe, eröffnete sie 2007 das „Bistrot99“ nebst verwandter Galerie „Kunstraub99“ im selben Haus.

Standhafte Bistro99-Bastion

Iserlohe sagt von sich, sie könne sich keine Zahlen merken, doch dafür hat ihr Ensemble aus Gastronomie-, Ausstellungs- und Eventlocation inzwischen die Volljährigkeit erreicht. Und diese Leistung hat in Zeiten von Post-Corona und multiplen Wirtschaftskrisen ein „très bien“ verdient. Gefragt nach ihren Auswahlkriterien für Künstler:innen, deren Werke als Exponate für die Galerie infrage kommen, ist die Antwort direkt: „Ich will mich nicht festlegen, sondern zeigen, was mir gefällt.“ Ihrer feingeistigen Individualität mit freiheitlicher Tendenz scheint eine Prise französische Revolution mit einer „Asterix und Obelix“-Note beigemischt zu sein. Voilà, das „Bistrot99“ funktioniert kontinuierlich im Sinne einer standhaften Bastion in den weiten Ausläufern des Kölner Westens.

Gans-Menü très magnifique

Beim Gastro-Konzept in einem harmonischen Ambiente steht das verbindende Element von Kunst und Kulinarik immer an erster Stelle. Heike Iserlohe betont, dass es von ihrem Team – „fühlt sich wie Familie an“ – gelebt würde. Genau wie eben jetzt zur Herbst- und Winterzeit die deutsche Martinsgans mit dem Esprit von Savoir-vivre eine Interpretation erfährt. Das Menümotto „Gans à la française“ lässt sich ganz klassisch als „magnifique“ charakterisieren: ein herrliches 3-Gänge-Essen, dessen Entrée aus einem Kürbiscremesüppchen komponiert ist, deren Aromen Mund und Gaumen mannigfaltig erfreuen. Die Münsterländer Freilandgans wird mit karamellisiertem Rotkraut und glasierten Maronen an Kartoffelknödeln wie von Muttern in Person von Bistrot99-Chefkoch Gregor Gehrmann serviert. Dieser führt die Küche seit dem Gründungstag. Auch der formvollendete Serviceleiter Fethi zählt zu den Personal-Urgesteinen. Er serviert das zarte Zimtparfait mit Kirschkompott zum Dessert mit weichem original französischem „Oui“-Akzent, bei dem einem die Ohren klingen. Vorm ersten Biss laufen die Augen über vor Schmelz.

Hauch von Pariser Charme

Der Hauch von Pariser Charme scheint das Geheimnis zu sein, weshalb man der „Gans à la française“ neben köstlichem Essen die „Création par excellence“ attestiert. Es macht den geschmacklichen Unterschied aus, in einem „très chic“ dekorierten Bistro zu speisen, dessen Wände mit Kunst geschmückt sind und in dem man still „Merci“ für die stilvolle Tischkultur denkt. Ein Gesamtwerk aus den Händen einer kreativen Gastgeberin, deren schöpferische Wurzeln an der Seine liegen und die sie Köln am Rhein zum Glück zur Verfügung stellt.

Text: Ariane Günther

3-Gänge-Gänsemenü für vier Personen: Euro 65,- pro Person. 
Gans viel Genuss: Münsterländer Freilandgans für Euro 190,-
Wahlweise sind beide Spezialitäten als „Gans to go“ erhältlich.
Es wird um Reservierung bzw. Bestellung zwei Tage im Voraus gebeten.

www.lebistrot99.com  | www.kunstraub99.com 
Aachener Straße 1002, 50858 Köln-Junkersdorf
Öffnungszeiten: Mo.-Fr. ab 12 Uhr | Sa. ab 18 Uhr
Das neue Veranstaltungsprogramm „Les Nuits99“ geht bis Januar 2026

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