Köln zeigt, wie digitale Bildung im Jahr 2025 aussehen kann. Während bundesweit viele Schulen noch immer über schlechtes WLAN klagen oder ohne klare Digitalstrategie arbeiten, setzt die Domstadt ein deutliches Zeichen. Alle Kölner Schulen hängen am Glasfasernetz von NetCologne, fast alle Klassenzimmer verfügen über stabiles WLAN und eine zentrale IT-Betreuung sorgt für Ordnung im digitalen Alltag. Ein kommunales Projekt mit Seltenheitswert, das nun gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme auch pädagogisch Fahrt aufnimmt.
Deutschland gilt zwar als Land der Ingenieurinnen und Ingenieure, doch in vielen Klassenräumen bleibt die Digitalisierung Stückwerk. Laut Bitkom nutzen lediglich 25 Prozent der Schülerinnen und Schüler regelmäßig digitale Medien im Unterricht. Auch Lehrkräfte arbeiten zwar zunehmend mit KI-Tools, doch verbindliche Regeln existieren nur an wenigen Schulen. Köln bildet hier eine Ausnahme. Eine klare Strategie, stabile kommunale Strukturen und ein enger Schulterschluss zwischen der Stadt und NetCologne schaffen ein Fundament, das bundesweit Maßstäbe setzt.
Vom Glasfasernetz ins Klassenzimmer
Seit 1999 treibt NetCologne im Auftrag der Stadt den digitalen Ausbau der Schulen voran. Heute verfügen alle rund 265 Schulstandorte über gigabitfähige Anschlüsse. Nahezu alle Gebäude sind mit flächendeckendem WLAN ausgestattet. Rund 150.000 Nutzerkonten laufen über ein zentrales Identity Management, knapp 100.000 Endgeräte werden zentral verwaltet. Ein Team aus über 100 IT-Fachkräften betreut den Schulbetrieb vor Ort, remote und datenschutzkonform in Rechenzentren in Köln.
„Schul-IT ist heute so komplex wie Unternehmens-IT“, sagt Timo von Lepel, Geschäftsführer von NetCologne. „Deshalb braucht es ein System, das Technik, Service und Sicherheit intelligent miteinander verbindet. Genau das leisten wir im Auftrag der Stadt Köln für die Schulen.“
Mehr als Technik: Zukunftskompetenzen für junge Menschen
Digitalisierung endet nicht bei Kabeln und WLAN. Immer mehr Schulen stehen vor der Aufgabe, einen bewussten Umgang mit neuen Technologien zu vermitteln. NetCologne kooperiert dafür mit dem Fraunhofer IAIS und bringt mit „AI4Schools Cologne“ praxisnahe KI-Bildung in die Klassenzimmer.
In kostenfreien Workshops lernen Schülerinnen und Schüler ab der achten Klasse, wie Künstliche Intelligenz funktioniert, wo sie im Alltag begegnet und wie sie verantwortungsvoll genutzt wird. „Mit unserer Bildungsinitiative AI4Schools bereiten wir junge Menschen auf eine von Technologie geprägte Zukunft vor. Dabei steht nicht nur die kompetente Nutzung von KI-Tools im Fokus, sondern insbesondere auch das Verständnis der technischen Grundlagen. Dieses Wissen ist entscheidend, um die Chancen und Risiken von KI-Anwendungen kritisch bewerten und verantwortungsvoll damit umgehen zu können“, sagt Dr. Georg Fuchs, Geschäftsfeldleiter Big Data Analytics and Intelligence am Fraunhofer IAIS.
Köln als Vorreiter kommunaler Bildungsarbeit
„Mit dem KOMEZ verfügt die Stadt Köln bereits heute über ein starkes Angebot zur Förderung der Medienkompetenz an Schulen. Umso mehr begrüßen wir es, wenn regionale Partner wie NetCologne dieses Engagement mit praxisnahen Initiativen wie AI4Schools ergänzen“, sagt Anne Lena Ritter, Leiterin des Amts für Schulentwicklung der Stadt Köln.
Timo von Lepel ergänzt: „Seit über 25 Jahren sorgen wir dafür, dass Kölns Schulen digital bestens aufgestellt sind. Jetzt gehen wir gemeinsam mit dem Fraunhofer IAIS den nächsten Schritt – von der Infrastruktur zur Kompetenzvermittlung.“
Zahlen auf einen Blick
- 265 Schulen in Köln
- Etwa 100.000 Endgeräte
- Rund 150.000 Nutzerkonten im zentralen Management
- Über 100 IT-Fachkräfte im Support
- Nahezu alle Schulen mit flächendeckendem WLAN
- AI4Schools Cologne: Kostenfreie KI-Workshops ab Klasse 8
- Platz 4 im Smart City Index 2025
Quellen:







