In der Nacht vom 9. November öffnen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Museen und Kunstorte in Köln ihre Pforten für nächtliche Entdeckungsreisen. Dann findet die lange Nacht der Kölner Museen statt, die ab sofort nur noch kurz „Museumsnacht Köln" heißt. Veranstalter ist der Stadtrevue-Verlag in Kooperation mit der Stadt Köln und den Kölner Museen. 43 Stationen und mehr als 200 Veranstaltungen sorgen für ein abwechlunsgreiches Programm. Erinnerungen an die Reichspogromnacht am 9. November vor 75 Jahren werden im NS-Dokumentationszentrum lebendig. Dort erzählen Zeitzeugen von ihrem Leben unter dem NS-Regime.
Highlights der Kunstsaison in einer Nacht
Man benötigt nur ein Ticket und kann damit in einer Nacht alles entdecken, was die Kölner Kunst- und Kulturszene aktuell zu bieten hat. Sonderausstellungen wie „Not Yet titled" im Museum Ludwig oder „Made in Oceania" im Rautenstrauch-Joest Museum. Nur einen Tag vor der Museumsnacht eröffnet im Römisch-Germanischen Museum die Ausstellung „Imperium Romanum" des zeitgenössischen Fotografen Alfred Seiland. 90 großformatige Bilder zeigen verborgene Ruinenstätten des einstigen Römischen Reichs aus einem etwas anderen Blickwinkel. Ebenfalls pünktlich zur Museumsnacht eröffnet das NS-Dokumentationszentrum die Ausstellung „Ein ganzes Leben in einer Hutschachtel". Persönliche Dokumente und Erinnerungsstücke der jüdischen Innenarchitektin Bertha Sander gewähren Einblicke in ihr bewegtes Leben. Eigens für die Museumsnacht konzipiert wurde die Ausstellung „Eine gefährliche Nacht" der Gothaer Versicherung. Hier dürfen sich die Besucher, so die Veranstalter, auf bedrohliche Ausstellungs- und Kunstobjekte gefasst machen.

Museumsnacht im Römisch-Germanischen Museum (Foto: Eva Ermert © StadtRevue Verlag Köln)
Fünf neue Stationen
Neben alt bewährten gibt es 2013 fünf neue Stationen in der Museumsnacht. Das Kunsthaus Kat 18 präsentiert seine neuen Räume und Ateliers in einer ehemaligen Brauerei in der Kölner Südstadt. Die Kunsträume der Michael Horbach Stiftung bieten ausschließlich für Museumsnachtbesucher eine Preview auf die Fotoausstellung „Che Guevara — Bilder der Revolution". Einen Blick in die junge Kunst- und Designszene erlaubt die ecosign/Akademie für Gestaltung. Im Kölner Kreativviertel Ehrenfeld zuhause, zeigen Studierende die Ergebnisse und Experimente ihrer künstlerischen Arbeit. In ihrer Jubiläumsausstellung öffnet die GAG ihr Fotoalbum und zeigt mit historischen Architekturfotografien von Hugo Schmölz und Werner Mantz Szenen der Kölner Vergangenheit. Ein weiterer Neuling ist Pandora's Box Reloaded, ein Zusammenschluss von Deutzer Künstlerinnen und Künstlern.
Musikalisches Rahmenprogramm
Das Rahmenprogramm der Museumsnacht besteht u. a. aus Lesungen, Theaterperformances, Konzerten, DJ-Sets. Während der aus Detroit stammende Daniel Kahn mit seiner Band „Daniel Kahn & the Painted bird" den Besuchern einheizt, verzaubern die Neuseeländer von Charity Children mit ihrem verträumten Indie-Folk. Die französische Sängerin Fredda lässt ihre Chansons erklingen. Und Visionär-Hypnotisches offenbart die Jazzpop-Musikerin Ofrin aus Israel. Im NS-Dokumentationszentrum liest der Schauspieler Michael Degen aus seinem autobiografischen Buch „Nicht alle waren Mörder — eine Kindheit in Berlin". Lars von Törne unterhält das Publikum mit einer Geschichte über die jüdischen Erfinder von Superman im Museum Ludwig.
Neuling bei der Museumsnacht 2013: ecosign/Akademie für Gestaltung (Foto: © Cornelius Vogel)
Gut zu wissen: Wenn um 3 morgens die Museumsnacht endet, beginnt im Foyer des Museum Ludwig die Aftershowparty mit Musik und Tanz (bis 5 Uhr).
In vielen Museen finden auch Führungen statt. Diese werden am Infocenter der jeweiliegen Stationen bekannt gegeben. Führungen finden auch für Gehörlose und in Leichter Sprache statt.
Ein Shuttlebus-Service der KVB verbindet auf vier Routen (City, Nord, Ost, Süd) die Stationen der Museumsnacht miteinander, sodass die Besucher von einem zum anderen Ort problemlos wechseln können. Gültig ist das Eintrittsticket der Museumsnacht.
Infos zur Museumsnacht
Termin: 9. November 2013, 19 bis 3 Uhr; letzter Einlass 2.15 Uhr
Eintrittspreise: Karten im Vorverkauf gibt es an allen teilnehmenden Stationen für 17 Euro (ohne VRS-Ticket)sowie bei Köln-Ticket inkl. Fahrausweis im VRS für 18,50 Euro über alle Köln-Ticket-Vorverkaufsstellen, das Köln-Ticket-Callcenter (02 21-28 01) sowie unter www.koelnticket.de
Karten an der Abendkasse kosten 17 Euro an allen teilnehmenden Stationen und an den Infozentralen (ohne VRS-Ticket).
Für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 15 Jahre ist der Eintritt frei.
Shuttlebus-Service: Shuttle-Zentrale ist am Neumarkt. Abfahrt im 15-Minuten-Takt.





