Das Kölnische Stadtmuseum erinnert vom 17. März bis zum 29. April 2023 an die Revolution im Jahre 1848 in Köln. Besucher:innen erwartet ein kostenloses Eventprogramm mit Konzerten, DJs, Mitsing- Partys, Open-Stage-Auftritten, Kneipen-Quiz, Punk-Kabarett und vielem mehr, alles rund um das Thema Revolution/Rebellion. Mitten drin: die Bar-Ausstellung „1848 Revolution in Köln“.
„Mit diesem Konzept vermitteln wir Stadtgeschichte erneut anders – wir wollen in unserer Bar historisches Wissen nicht mit dem ‘Holzhammer eintrichtern‘, sondern niedrigschwellig und ‘bewusst unbewusst‘ vermitteln. Die Besucher:innen sollen gerne kommen, sich wohlfühlen und das kostenlose Barprogramm genießen“, berichtet Silvia Rückert, die stellvertretende Direktorin.
Die Bar-Ausstellung „1848 Revolution in Köln“ lässt die bewegenden Ereignisse in Köln 1848 lebendig werden: Tausende protestieren hier im Frühling für demokratische Rechte, angeführt vom Armenarzt Andreas Gottschalk und von dem Arbeiterführer Fritz Anneke. Die Kommunisten Karl Marx und Friedrich Engels sind ebenfalls in Köln aktiv.
Im Sommer fordern auch Unternehmer Bürgerrechte und freien Handel. Demokratisch Gesinnte wie Franz Raveaux oder Robert Blum sind radikaler, sie wollen die Republik, die Volksherrschaft ohne Monarchen. Mathilde Franziska Anneke ist Vorkämpferin der Frauenbewegung. Die Gegensätze zwischen Republikanern und Besitzbürgern werden bald unüberbrückbar.
Die Revolutionär:innen gründen im Café Stollwerck die Demokratische Gesellschaft – mit der wohl ersten roten Fahne Deutschlands. Dagegen sieht man in Köln überall Schwarz-Rot-Gold. Dies sind auch die Farben der Bürgerwehr. Manche Bürgerwehrsoldaten sind bürgerlich oder sogar monarchistisch, andere demokratisch oder radikal sozialistisch. Im Herbst kommt es zum Showdown: Ende September errichten radikale Demokraten Barrikaden auf dem Alter Markt. Das Militär schreitet ein. Das Kriegsrecht wird verhängt, alle Bürger müssen ihre Waffen abgeben. Die Revolution wird schließlich niedergeschlagen – wie im Winter 1848 in Köln, so 1849 in ganz Europa.
„Aufständische wurden hingerichtet oder in Kerkern inhaftiert. Im Kölner Kommunistenprozess 1852 wurden weitere Beteiligte verurteilt, andere entkamen ins Exil. Viele in die USA, wo sie im Bürgerkrieg gegen die Sklaverei kämpften“, erläutert Dr. Mario Kramp, Kurator der Ausstellung. „Ihr Vermächtnis aber bleibt: Nach 1945 knüpften die Mütter und Väter des Grundgesetzes an die Ideale von 1848 an. Auch daran erinnern wir in der Ausstellung.“
Die Pop-up-Bar samt Biergarten und Ausstellung sind immer donnerstags bis samstags von 17 bis 22 Uhr geöffnet. Der Eingang liegt auf der Rückseite des neuen Museumsstandortes in der Minoritenstraße 13 (Eingang: Kolumbahof 3).
Das Veranstaltungsprogramm:
Neben den Hauptacts (unter anderen Klee, Ann can’t talk, Die alten Barrikaden, Ena Fay, Punkhof Punks on Piano, Klaus der Geiger, Sebastian Sturm und Rolly Brings) legen ab 17 Uhr wechselnde DJs auf (zum Beispiel DJane Chanto/Female Pop, DJ Kalle Marx/60s, 70s und 80s, DJ Fakkomoto/Revoluzzer-Mucke, DJ Disko Partizani/Balkanbeats, Ska, Punk). Von 17 bis 18 Uhr haben alle Besucher:innen zudem die Möglichkeit, sich eine VR-Brille auszuleihen – und virtuell schon jetzt die neue Dauerausstellung im vorderen Teil des Museums zu entdecken (Eröffnung Herbst 2023).
www.koelnisches-stadtmuseum.de





