Momentan sind die Museen in Köln aufgrund der Pandemie-Maßnahmen geschlossen. Sobald die Türen aber wieder öffnen dürfen, warten spannende Veranstaltungen und Ausstellungen, wie zum Beispiel die Sonderausstellung "RESIST" im Rautenstrauch-Joest-Museum.
Die Ausstellung ist eine Hommage an die Frauen und Männer, die auf unterschiedlichste Art und Weise Widerstand geleistet haben und deren Geschichten bis heute kaum erzählt oder gehört wurden. Zugleich thematisiert sie die Auswirkungen und das Fortbestehen von kolonialen Machtverhältnissen. Somit ist diese Ausstellung ein Versuch, die verborgenen Schichten und Geschichten des Widerstands freizulegen.
Vier Frauen, Kurator*innen, Aktivist*innen wurden eingeladen, eigene Räume für die Ausstellung zu kuratieren. Die nigerianische Künstlerin und Kunsthistorikerin Peju Layiwola thematisiert die Restitutionsdebatten rund um geraubte Kulturgüter aus dem Königreich Benin (Nigeria), die sich bis heute auch in der Sammlung des RJM befinden und verbindet die Debatten mit der aktuellen #BlackLivesMatter Bewegung in den USA. Die namibischen Aktivistinnen Esther Utjiua Muinjangue und Ida Hoffmann sprechen über den deutschen Genozid an den Herero und Nama in Namibia und ihren Kampf für dessen Anerkennung. Die ungarische Kunsthistorikerin und Kuratorin Tímea Junghaus zeigt den langen Kampf von Roma und Sinti um kulturelle Selbstbestimmung und was das mit Kolonialismus und Dekolonisation zu tun hat. Schließlich stellen die Kölner Aktivistinnen Elizaveta Khan und Mona Leitmeier vom Integrationshaus e.V. eine Verbindung her zwischen anti-kolonialem Widerstand und lokalem Widerstand von Menschen aus der Diaspora in Köln.
Tanz und Musik haben einen wichtigen Platz in der Ausstellung: Rokia Bamba, Soundkünstlerin und DJ wird im Ausstellungszeitraum ein Sound- und Stimmenarchiv des Widerstands entwickeln. Die zwei Urban-Dance-Choreografinnen Bahar Gökten und Daniela Rodriguez Romero setzen sich in der Ausstellungsfläche mit jugendlichen urbanen Tänzer*innen performativ mit dem Thema Widerstand auseinander.
Mit Hilfe neuer Vermittlungsformate, die sich speziell auch an Jugendliche und junge Erwachsene richten, sollen die Themen der Ausstellung vertieft werden. So wird in Werkstätten im Ausstellungsraum mit Live-Speakers, Künstler*innen, Aktivist*innen, Schulklassen, Studierenden, Initiativen und den Besucher*innen das Thema Widerstand auf unterschiedliche Weise besprochen, bearbeitet und reflektiert und neue Aspekte des Themas werden in der Ausstellung hinzugefügt. Ein umfangreiches Rahmenprogramm für verschiedene Altersgruppen mit Workshops, Filmreihe, Performances, Filmvorführungen und Erzählcafés begleitet die Ausstellung.
https://www.museenkoeln.de/rautenstrauch-joest-museum/RESIST-Die-Kunst-des-Widerstands





