Die Berufsfeuerwehr hat in der Nacht zum heutigen Donnerstag mit dem Abbruch des akut einsturzgefährdeten Gebäudes Severinstraße 220 begonnen. Die zwei verschütteten männlichen Personen könnten so möglicherweise bald geborgen werden. Es besteht jedoch nach Aussage der Experten keine Hoffnung mehr darauf, dass sie lebend aufgefunden werden.
Der oberirdisch liegende Schuttberg, in dem sich wertvolles Archivmaterial befindet, wird weiter abgesichert und abgetragen. Um die Dokumente des Stadtarchivs gegen Witterungseinflüsse zu schützen, wurden weitere wasserdichte Planen angebracht. Die Kölner Feuerwehr will ebenfalls zum Schutz eine provisorische Dachkonstruktion über den Trümmern aufbauen. Sie werde aus Blechen und Planen bestehen und die Dokumente hoffentlich vor Regen schützen, sagte Feuerwehrchef <link http: www.bf-koeln-fw5.de index.php external-link-new-window external link in new>Stephan Neuhoff aktuell. Das Notdach muss jedoch an den benachbarten Häusern befestigt werden, was zurzeit nicht möglich ist, weil die Gebäude auf instabilem Untergrund stehen.
Der Vorbau des <link http: www.fwg-koeln.de external-link-new-window external link in new>Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums ist als einsturzgefährdet eingestuft, er ist komplett gesperrt und wird derzeit statisch untersucht. Gegenwärtig werden Bodenuntersuchungen durchgeführt. Für die betroffenen 2000 Schüler der beiden Gymnasien wird mit Hochdruck nach Ersatzräumen gesucht. Dazu will NRW Schulministerin <link http: de.wikipedia.org wiki barbara_sommer external-link-new-window external link in new>Barbara Sommer am Donnerstagnachmittag noch mehr bekannt geben.
Oberbürgermeister <link http: de.wikipedia.org wiki fritz_schramma external-link-new-window external link in new>Fritz Schramma fordert von der KVB „eine Phase der temporären Atempause“, hält aber einen kompletten Stillstand der Bauarbeiten weiterhin nicht für notwendig. Es müsse vor allem bei Eingriffen in das Erdreich und Arbeiten mit schwerem Gerät auf absolute Sicherheit geachtet werden. Durch das Befüllen des Kraters mit Beton sei jedoch nicht zu befürchten, dass wichtiges Kulturgut beschädigt wird. Der Beton verhilft dem Boden zur notwendigen Stabilität und schützt davor, dass weiter Grundwasser eindringt. Bohrungen finden im Augenblick bis auf zwei Ausnahmen nicht statt.
Die direkt von den U-Bahn-Umbauten betroffenen Bürger sind verunsichert. Diese Ängste kann Fritz Schramma gut nachvollziehen und versichert alles zu tun, um „die Gefahren bestmöglich zu eliminieren." Den betroffenen Anwohnern versprach Schramma unbürokratische Hilfe.
Noch am gestrigen Abend konnte die Berufsfeuerwehr einige Wohngebäude im äußeren Absperrring wieder zur Benutzung freigeben. Das Altenheim kann ab sofort wieder bezogen werden. Oberbürgermeister Schramma selbst traf die Senioren am Abend und versicherte ihnen, dass die Rückkehr in ihre gewohnte Umgebung noch an diesem Wochenende stattfinden könne.
Schramma lobte Köln als eine „Stadt der Solidarität“. Und auch die Städte Bonn, Düsseldorf und Neuss hätten ihre Hilfe angeboten. Viele Bürger zeigen sich solidarisch mit den Opfern und wollen durch Spenden helfen. Die Stadt Köln hat dafür ein Spendenkonto eingerichtet:
Sparkasse Köln Bonn
Stichwort: „Severin“
Kontonummer: 1903190419
Bankleitzahl: 37050198
Die Stadt Köln bittet um Verständnis, dass aus Sicherheitsgründen keine privaten Unterstützungsmaßnahmen auf der Baustelle durchgeführt werden können.
Den Bürgern steht ein Bürgertelefon zur Verfügung. Das Telefon ist ab sofort rund um die Uhr besetzt. Die Nummer lautet 0700/0221 1111. Für betroffene Anwohner haben die KVB und die Stadt Köln im Gebäude Severinstraße 235-237, eine Anlaufstelle eingerichtet.
Judy Muhawi
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...ausführlicher Hintergrundbericht zum Stadtarchiv-Einsturz





