Die neuen, vier Kilometer langen Tunnelröhren der Nord-Süd Stadtbahn ziehen unterirdisch wie ein roter Faden durch die Kölner Innenstadt und schneiden die historischen Entwicklungsschichten von der römischen Zeit bis in das 21. Jahrhundert.
Die archäologischen Ausgrabungen, die zwischen 2004 und 2010 unternommen werden, sind eines der größten archäologischen Projekte in einer europäischen Metropole, vergleichbar der U-Bahn-Archäologie in Athen, Istanbul, Neapel oder Rom.
Aufgrund des weitgehend unterirdischen Tunnelvortriebs beschränken sich die Bodeneingriffe auf die künftigen Haltestellen, technischen Bauwerke und Leitungsgräben. Diese Bauareale addieren sich zu einer Gesamtfläche von über 30.000 Quadratmetern und entsprechen der Größe von nahezu vier Fußballfeldern.
Die in zwei Jahrtausenden gewachsenen Bodenschichten sind stellenweise bis zu 13 Meter mächtig. Daraus ergibt sich ein Gesamtvolumen von nahezu 150.000 Kubikmetern archäologischer Erde.
Mehr als einhundert Archäologen und Naturwissenschaftler arbeiten auf zehn, über die Innenstadt verteilten Ausgrabungsplätzen. Der Bau der Nord-Süd Stadtbahn ist der bislang umfangreichste Eingriff in die unterirdische Geschichte der Stadt Köln.
Die „Unterweltsbilder“ zur U-Bahn Archäologie Köln ermöglichen einen ungewöhnlichen Einblick in die teils Aufsehen erregenden Ausgrabungen. Die Photographien von Karsten Nolte, Axel Thünker und Eusebius Wirdeier zeugen vom Alltag der Archäologen „unter Tage“, der nicht selten mit schwierigen Arbeitsbedingungen verbunden ist.
Zur Ausstellung erscheinen drei Editionen der Photographen.
Karsten Nolte, geboren 1970 in Hamburg. Lebt in Köln. 1996 bis 1999 Studium der Regionalwissenschaften Lateinamerikas an der Universität Köln. Im Jahr 2000 Aufnahme in die Kunstakademie Düsseldorf, 2001 bis 2005 Kunststudium in der Fotoklasse Professor Thomas Ruff, seit 2006 bei den Professoren Benjamin Katz und Albrecht Fuchs. Teilnahme an Gruppenausstellungen in Düsseldorf und Köln.
Axel Thünker, geboren 1958 in Erftstadt-Gymnich. Lebt in Bad Münstereifel. Nach der Ausbildung zum Vermessungstechniker im Bereich der Luftbildphotographie der Bundeswehr tätig, von 1978 bis 1981 Ausbildung als Photograph. 1982 bis 1990 Photograph am Rheinischen Landesmuseum / Rheinisches Amt für Bodendenkmalpflege in Bonn. 1987 Meisterprüfung als Photograph in Köln und Düsseldorf. Seit 1990 Photograph bei der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. 1991 Berufung zum Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh). Zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen zur Landschaftsphotographie, zu archäologischen und historischen Themen. Bildserien in zahlreichen Büchern und Zeitschriften.
Eusebius Wirdeier, geboren 1950 in Dormagen. Lebt in Köln. Sein 1967 begonnenes Studium an den Kölner Werkschulen schloss Wirdeier 1973 mit einem Examen als Bildhauer bei Professor Anton Berger ab. Seit Mitte der 1970er Jahre als Photograph in Köln. Im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen photographische Dokumentationen des alltäglichen Lebens im Rheinland. 1994 Berufung zum Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh). Seine Photographien werden seit 1968 in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Bildbeiträge und Texte zur Photographie in Monographien und Aufsätzen.
Ausstellungsdauer: 7. Dezember 2007 – 2. März 2008, täglich außer montags 10 bis 17 Uhr, geschlossen am 24. bis 25.12.2007, 31.12.2007, 1.1.2008
Eintritt Museum und Sonderausstellung 5 Euro / ermäßigt 3 Euro.
Adresse:
Römisch-Germanisches Museum der Stadt Köln,Roncalliplatz 4, Köln-Innenstadt





