Unterricht auf dem Flur und in Kellerräumen – den Schülern der Michaeli Schule in der Loreleystraße reicht es langsam. Zumal in greifbarer Nähe zu ihren jetzigen beengten Unterrichtsräumen das Gelände liegt, das ihnen per Ratsbeschluss bereits als Grundstück für ihre neue Schule zur Verfügung steht.
Deshalb versammelten sich die Klassen 5-7 am Mittwoch, dem 19.11.2008, auf dem Rathausplatz. Mit einer musikalischen Darbietung und Transparenten machten sie auf ihre Situation aufmerksam.
Die Michaeli Schule ist eine Freie Waldorfschule in der Kölner Südstadt. Die einzügige Schule wurde vor neun Jahren gegründet und wächst jedes Jahr um eine neue Klasse. Das besondere: die Michaeli Schule ist eine integrative Schule. Sie ist eine von nur drei weiterführenden Schulen in Köln, an denen behinderte und nichtbehinderte Kinder gemeinsam bis zu allen staatlichen Abschlüssen, vom Sonderschulabschluss bis zum Abitur, lernen.
Auch aufgrund dieser Sonderstellung hat der Rat der Stadt Köln im Sommer 2006 den Beschluss gefasst, ein Gelände am Volksgarten der Schule für ihren Neubau zur Verfügung zu stellen. Schließlich will man in Köln auch bei der Förderung von Integration eine Vorreiterrolle einnehmen.
Die Unterbringung im Schulgebäude in der Loreleystraße 3-5 zusammen mit einer städtischen Grundschule und einem Zweig der Berufsschule war nur als Übergangslösung gedacht. Mit der Folge, dass inzwischen alle Klassenräume mehrfach genutzt werden, da auch noch das Nachmittagsangebot der Offenen Ganztagsgrundschule seinen Platz braucht.
Seit nunmehr zwei Jahren verhandelt die Schule mit dem Amt für Gebäudewirtschaft über die Höhe der Erbpachtforderung. Gemeinsam rief man schließlich den Gutachterausschuss des Landes NRW an. Das Ergebnis des Gutachters liegt nun vor. Darin ist der Wert des Geländes um die Hälfte geringer angesetzt, als dies das Amt für Gebäudewirtschaft festgesetzt hatte.
Die Schüler und Lehrer drängen jetzt darauf, dass die Politiker die Förderung von Integration und attraktiven Schulformen in Köln ernst nehmen und ihr Engagement für die Michaeli Schule verstärken. Damit die weiteren Verhandlungen zügig angegangen werden und endlich Bagger statt ungenutzter alter Gebäude auf dem Gelände am Volksgarten zu sehen sind.





