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Im Waschbärmantel zwischen Pylonen

Schauspieler, Moderator und Sportkommentator: Alexander von der Groeben wird 70

Geburtstag eines rastlosen Multitalents: Alexander von der Groeben wird 70 (Foto: Tibor Meingast)

„Ich sah aus!“, schwärmt der alternde Schlagersänger von sich selbst auf der Bühne des Kleinen Theaters in Solingen-Gräfrath. „Im weißen Waschbärmantel - wie Königin Mutter!“ Der Mann in glitzernd roter Paillettenjacke ist in der Tragikomödie „Stau“ nach diversen Irrungen in seinem Leben auf Sinnsuche. 

Knapp zwei Stunden angenehme Unterhaltung, leicht, abwechslungs- und teilweise geistreich, dargeboten von Alexander von der Groeben, dem einzigen Schauspieler auf der Bühne neben einer Tankstellenzapfsäule, einem Ölfass, einem Eimer und ein paar Pylonen. Der gebürtige Ratinger, der seit Jahrzehnten in Köln-Lindenthal lebt, glänzt in den letzten Monaten außerdem noch in einem weiteren Theaterstück: „Kunst“ von Yasmina Resa.

Mit drei weiteren Ratingern, den Schauspielern Rolf Berg und Jens Hajek sowie Regisseur Michael Schäfer, trat er damit schon zwei Dutzendmal auf. Nach jeder Vorstellung diskutieren die Darsteller, was sie beim nächsten Mal noch besser machen können.

Ehrgeiz ist einer der Hauptcharakterzüge von von der Groeben. „Seine Disziplin“ imponiert Ulrike von der Groeben, der früheren RTL-Sportmoderatorin und seit 1991 seine Ehefrau, an ihrem Mann, Sohn Max schlägt in dieselbe Kerbe: „Ich kenne niemanden, der so diszipliniert ist und dazu einen solch unbändigen Ehrgeiz besitzt.“

„Sein Fleiß, seine Empathie und sein Humor“ sind laut Ulrike von der Groeben weitere Attribute und zum Witz gesellt sich auch Schlagfertigkeit. Legendär ist sein Satz während der Olympischen Spiele 2012 in London, als bei einem Abendessen die ZDF-Kollegin Kristin Otto, 1988 sechsfache Goldmedaillengewinnerin im Schwimmen bei den Spielen in Seoul, über eine große Fleischportion auf seinem Teller frotzelt. Er antwortet: „Alles unter 500 Gramm ist Carpaccio.“

Für das ZDF und Eurosport arbeitet der 69-Jährige weiter als Kommentator, in vielen Sportarten, vor allem aber im Judo, wo er 1984 und 85 Europameister wurde, 89 in Belgrad Dritter der Weltmeisterschaft und 84 und 88 an den Olympischen Spielen in Los Angeles und Südkorea teilnahm.

Daneben moderiert von der Groeben auf Sportveranstaltungen, und das lässt er sich nicht mal rund um seine Geburtstagsfeier nehmen. Am Samstag ist er bis 17 Uhr bei den Deutschen Judomeisterschaften in Duisburg am Mikrofon, abends und nachts gibt es die große Party in Köln und am Sonntag wird er von neun Uhr an wieder 75 Kilometer entfernt in der Halle moderieren. 

Zugegeben, Alexander von der Groeben ist als Schauspieler nicht so gefragt wie Robert de Niro, George Clooney oder Christoph Waltz, nicht einmal so populär wie sein Sohn. Max von der Groeben, bekannt aus „Fack ju Göhte“, „Tatort“, „Bibi & Tina“ und vielen anderen Filmen, ist mit 33 Jahren ein vielgebuchter Star und sagt über „den besten Vater der Welt“: „Meine heutige schauspielerische Spielfreude habe ich sicher von ihm.“

Doch der frühere Judoka ist noch immer gut gebucht, neben all seinen anderen Jobs, hat im letzten ARD-Radio-Tatort mitgewirkt, dreht für „Soko Kölsch“ im ZDF und bilanziert: „Ich habe alles erreicht und machen können, was ich wollte.“

Als abgetakelter Barde im Stück „Stau“ sagt er einmal: „Ich mach mich jetzt nicht wichtiger als ich bin!“ Es ist ein Satz, der gut passt zu Sigurd Alexander Adalbert Graf von der Groeben, wie in seinem Ausweis steht.

Denn auf die Frage, was ihn mit Stolz erfülle, kommt dem 1,95 Meter großen Mann weder sportlicher noch beruflicher Erfolg in den Sinn, sondern: „Der Zusammenhalt in der Familie.“ Dazu zählt auch noch Tochter Carolin, ebenfalls eine Schauspielerin. Am Sonntag feiert – nicht nur – die Familie Alexander von der Groebens 70. Geburtstag.

Text/Foto: Tibor Meingast

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