Kölner Urania-Theater startet neue Talkreihe
Was bewegt Menschen in ihrer Biographie, sich für Demokratie einzusetzen? Welche Haltung braucht die Gesellschaft in Deutschland, um demokratiewürdig zu sein? Und wie überhaupt gibt Demokratieverständnis eine Anleitung für das Leben? Solchen fast existenziellen Fragen nimmt ein neues Talkformat im Köln-Ehrenfelder „Urania“ Theater als Grundlage für politische Introspektion auf unterhaltsame Weise. Die erste Veranstaltung der losen Diskussionsreihe „Sauerstoff Demokratie“, die von Urania-Leiterin Bettina Montazem und Schauspieler Thomas Hackenberg als Gastgeber initiiert wurde, fand zwei Wochen vor der Bundestagswahl 2025 statt.
Dienst am Menschen
Eingeladen waren Publizist Jörg Bong – alias Krimiautor Jean-Luc Bannalec mit seinem bretonischen Kommissar Dupin – für die Rolle des Moderators, der zum Gespräch Christoph Kuckelkorn traf. Dieser ist Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, unter dessen Präsidentschaft die Rolle des Kölner Karnevals während der NS-Diktatur maßgeblich aufgearbeitet wurde. 2024 erhielt er als erster Preisträger die Rosel-Rutkowski-Medaille vom Verein „Kölsche Kippaköpp“. Als Inhaber eines Bestattungsunternehmens ist sein Anliegen, ein gelebtes Leben zu würdigen. Dabei kann der „Dienst am Menschen“ als Schnittstelle zur Demokratie formuliert werden im Sinne von Respekt und Achtung voreinander.
Demokratischer Dreh
Auch wenn Jörg Bong auf der Bühne zuweilen humorvolle Dialoge motivierte, die nicht zuletzt dem „jecken“ Treiben jeder Karnevalssession geschuldet sind, blieb sein Gegenüber in der Sache zur schützenswerten deutschen Staatsform ernsthaft. Es gehe im Karneval ums Engagement für das gesellschaftliche Wertesystem, gepaart mit tolerantem Verständnis, um Menschen in ihrer freiheitlichen Individualität zu akzeptieren. Der „demokratische Dreh“ dabei ist, dass alle die gleichen Rechte haben, waren sich die Protagonisten des Abends einig. Das Element der Gemeinsamkeit versus Spaltung steht hierbei für Politisierung des Karnevals in „homöopathischer Dosis“, könnte eine Schlussfolgerung lauten.
Text/Fotos: Ariane Günther
Für unabhängigen Lokaljournalismus in Köln:
Hilf uns, auch in Zukunft unabhängig und frei berichten zu können.
koeln-magazin.de unterstützen
Newsletter abonnieren und gratis E-Book erhalten
- Regelmäßige Köln-Infos
- Events, Gewinnspiele & Hintergrund-Infos
- Jederzeit abbestellbar
- Als Dankeschön erhältst du ein gratis E-Book mit 5 Kölner Gerichten – auf Kölsch und Hochdeutsch
E-Mail-Adresse eingeben und immer auf dem Laufenden bleiben: